Kulturschock #5: Studieren an der KPU

Die KPU hat fünf Campi in der Metropolregion Vancouver: Surrey, Richmond, Tech, Langley und Civic Plaza. Ich habe mich größtenteils in Surrey aufgehalten, wo sich auch die Melville School of Business befindet.

Die KPU ist eine polytechnische Universität. Das bedeutet, dass es am Campus neben Klassenzimmern auch Labore gibt, in denen praktische Arbeiten durchgeführt werden. Warum “Klassenzimmer”? Die Kursgröße ist auf 35 Studenten beschränkt, was das Lernen für mich sehr angenehm gemacht hat.

Spannend fand ich das Notensystem, weil es sich von unserem deutschen System in einigen Punkten unterscheidet. Die Noten reichen von A+ bis F. Ab einem C- (51-59%) ist man durchgefallen. Mittlerweile werden auch neue Systeme wie das Contract Grading eingesetzt, was ich in zwei meiner drei Kurse erleben durfte. Dabei gibt es für alle Abgaben Punkte statt einer Note. Man bekommt den Punkt oder eben nicht – schwarz oder weiß. Erst am Ende wird aus der Summe der Punkte eine Note gebildet.

Wichtig ist vor allem der GPA (Grade Point Average), der mithilfe der Semesterwochenstunden und der Note berechnet wird. Bei Interesse ist hier ein Infoblatt der KPU zum Nachlesen: https://www.kpu.ca/calendar/2017-18/academic-affairs/grades.pdf

Während des Trimesters hat man diverse Assignments (Hausarbeiten) und Quizzes, die meist einen erheblichen Teil der Note ausmachen. Das bedeutet natürlich, dass man während des gesamten Semesters ordentlich zu tun hat. Zusätzlich wird in der Mitte des Semesters (midterm) und am Ende (final) eine Klausur geschrieben.

Auch wenn ich Kurse gewählt habe, die nicht unbedingt auf meinen bisherigen Wissensstand zugeschnitten waren, hatte ich den Eindruck, dass die Benotung sehr großzügig stattfand. Die Anforderungen in meinen Kursen waren nicht besonders hoch. Man musste sich meistens einfach nur gut verkaufen können, um eine gute Note (oder die Punkte) zu erhalten.

Was ich wiederum gut fand, war die Verfügbarkeit der Profs. Alle haben uns ermutigt, jederzeit Fragen zu stellen und die regelmäßigen Office Hours in Anspruch zu nehmen. Auf E-Mails wurde auch erstaunlich schnell reagiert. Zusätzlich dazu gibt es tausende andere Services und Events rund ums Studium. Aber sie können es sich bei den hohen Studiengebühren natürlich auch leisten.